VO2max-Intervalle? Ja, je härter desto besser. Je höher der Puls und die Atmung, desto stärker der Effekt auf die VO2max! Ist das wirklich so? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob deine hochintensiven Intervalle eventuell deine VLamax nach oben treibt und ob das für dich und dein Zielevent (z.B. eine Triathlon-Langdistanz) hilfreich ist?

Sind härtere Intervalle für die VO2max immer besser?

Erst einmal ein zwei Dinge vorweg: Nein, je härter desto besser trifft nicht vollumfänglich zu. Du schöpfst zwar mehr deiner VO2max aus, je härter du fährst, läufst oder schwimmst, aber auch nur bis zu einem ganz bestimmten Punkt. Du kannst nicht mehr als 100% deiner VO2max ausschöpfen. Jede weitere Leistung wird dann über andere Systeme bereitgestellt. Was mit höherer Leistung im Kontext VO2max beeinflusst wird, ist wie schnell du die 100% erreichst.

Was sind die Auswirkungen von Intervalltraining auf die VO2max und VLamax?

Ich habe nachfolgend zwei real world Beispiele mitgebracht. Jedes Beispiel zeigt die Auswirkungen von Intervalltraining auf die VO2max und VLamax bei unterschiedlichen Athleten. Die Auswirkungen werden über das metabolische Profil einer Leistungsdiagnostik ermittelt.

Die Grafiken zeigen den Trainingsstimulus auf VO2max und VLamax über vier verschiedene Intervallformate an. Diese sind 8 Minuten bei 100% Schwelle, 4 Minuten bei 110% Schwelle, 3 Minuten bei 125% Schwelle und 90 Sekunden bei 150% Schwelle. Der Stimulus wird in Prozent angegeben und bezeichnet den durchschnittlichen (!) Stimulus über die Dauer der Belastung. Beispielsweise wird über 8 Minuten bei 100% Schwelle eine durchschnittliche Ausschöpfung von 71% VO2max erreicht. Damit ist nicht die maximale Ausschöpfung über die Dauer, sondern der Durchschnitt gemeint. Je größer die Prozentangabe, desto höher ist der Stimulus auf dieses System.

Athlet 1
Athlet 2

Was fällt dabei auf? Für beide Athleten sind die Auswirkungen unterschiedlich. Nehmen wir die 4 Minuten bei 110% Schwelle. Für Athlet 1 liegt der Reiz auf die VO2max “nur” bei 77% und bei Athlet 2 schon bei 84%. Bei der VLamax ist Athlet 1 bei niedrigen 6%, wobei Athlet bereits bei 12% einen deutlich höheren Einfluss hat. Die Auswirkung von Intervalltraining ist somit eine individuelle Kiste. Daher sollten wir Intervalltraining auch nicht pauschal mit Prozent von FTP planen, sondern anhand der physiologischen Merkmale.

Welches Intervalltraining ist gut für die VLamax?

Wie wir im vorherigen Abschnitt bereits herausgefunden haben, ist die Antwort auf diese Frage höchst individuell. Ja, es gibt intensive Intervallen, bei denen kann die VLamax abtrainiert werden (also sinken). Es gibt Intensitäten, da wird sich garantiert steigen. Aber es gibt auch Intensitäten, da ist die Frage etwas komplexer und wir müssen zum Beispiel die Pausenzeiten mitbetrachten.

Welche Intensität passt für dich?

Möchtest du das für dich passende Intervalltraining herausfinden? Buche eine Leistungsdiagnostik (zum Beispiel mittels Power Performance Decoder) und wir besprechen auf Basis der Ergebnisse das passende Training.

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Sollte ich immer auf die VLamax beim VO2max-Training achten?

Auch das ist wieder eine Frage, die ich nur mit “es kommt drauf an” beantworten würde. Für diese Antwort müssen die Antworten für eine Reihe weiterer Fragen mit einfließen. Darunter Fragen wie:

  • Wo stehen VO2max und VLamax zurzeit?
  • Welche physiologischen Anforderungen stellt dein Zielevent an dich?
  • Wie weit ist das Zielevent weg bzw. wie viel Zeit haben wir dich zu trainieren?

Dabei ist auch zu beachten, dass Athleten mit einer niedrigen VLamax in der Regel HIIT gar nicht so gut verkraften.

Möchtest du mehr darüber wissen?

Hochintensives Intervalltraining ist übrigens nicht der einzige Weg, auf dem du deine VO2max trainierst. Auch deine Grundlagenfahrten trainieren deine VO2max. Möchtest du mehr über Training erfahren oder dieses Wissen auf dein Training anwenden? Dann schreibe mir direkt jetzt eine E-Mail und abonniere meinen Newsletter.


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