Seit Freitag (17.04.2020) ist der Power Performance Decoder (PPD) aus dem Hause INSCYD live. Der PPD ist ein neuartiger Ansatz für eine Leistungsdiagnostik. Neuartig? Moment, Tools wie WKO, GoldenCheatah, SRMX und selbst Strava bilden doch über eine Power-Duration Curve (PDC) ein Profiling des Sportlers ab.

Was kann da der PPD besser oder was macht er anders?

Die PDC in zum Beispiel WKO4 und WKO5 ist sehr hilfreich. Keine Frage. Ich arbeite damit mit allen Athleten, die keine Leistungsdiagnostik durchführen können. (Dieser Grund ist mit einer guten Remote Diagnostik nun weniger ein Grund). Aber die Methode hinter dem PDC hat seine Schwächen.

  • Im PDC werden alle Leistungen über einen Zeitraum vermischt. Egal ob du diese im Sitzen oder im Stehen getreten hast. Im Flachen oder bergan. Dies macht aber durchaus einen Unterschied. Du wirst mir wahrscheinlich zustimmen, dass du bergan im Wiegetritt mehr Watt auf das Pedal bekommst, als wenn du im Flachen sprintest. Es werden – überspitzt gesagt – Äpfel mit Birnen verglichen. Deine VO2max- und FTP-Werte, die die Software ermittelt, werden hiervon aber stark beeinflusst.
  • Eine PDC weiß nichts über die Stoffwechselwege, die zu der Leistung geführt haben. WKO hat hier zwar sehr interessante Ansätze, kommt aber nicht an die Anwendbarkeit einer Diagnostik heran,
  • denn eine Kenngröße für deine glykolytische Leistung (VLamax) gibt es in diesen PDC-Softwarelösungen nicht.
  • Auch dein Bereich der maximalen Fettoxidation (FATmax) ist sehr individuell und mir ist aktuell keine PDC-Software bekannt, die dir hier laborgenaue Ergebnisse liefert.
  • Mit einem PDC und Konzepten wie FRC und W’ kann zwar recht gut deine “Batteriegröße” (wie viel Arbeit überhalb der Schwelle du verrichten kannst) ermitteln, aber das Wiederaufladen der Batterie ist wieder eine individuelle Kiste, die bisher nur mit einer Leistungsdiagnostik bestimmt werden kann. Wo spielt dies eine Rolle? Intervalltraining! Dies findet unter Anderem Anwendung in der Gestaltung von individuellem für dich passendem Intervalltraining.

Warum ich den PPD für super praktisch halte

Mit dem PPD gibt es nun ein Verfahren, dass den kompletten Satz an Metriken für dein metabolisches Profil liefert:

  • VO2max – “ist der Motor groß genug ?”
  • VLamax – “produziere ich zu viel Laktat ?”
  • Anaerobe Schwelle – “was kann ich ändern um die Schwellenleistung zu erhöhen ?”
  • Fett – und Kohlenhydratverbrauch – “welche Ernährung unterstützt mein Training? Wieviel soll ich essen beim Training?”
  • Belastungs- und Erholungsmanagement – “was ist das optimale Intervalltraining für mich?”

Zusätzlich hilft die Diagnostik auch bei der Entscheidung, welches Training für den Sportler sinnvoll ist, welche Racing-Strategie etabliert werden sollte und bei weiteren Dingen.

Das kann eine moderne Leistungsdiagnostik mit Laktattests auch. Aber jetzt kommt es:

  • Du musst für den Remote Test nicht ins Labor. Du kannst den Test von zuhause machen (Covid-19-kompatibel) oder auf einer geeigneten Trainingsstrecke. Den Test könntest du sogar auf einer deiner original Wettkampfstrecken machen und einen Einblick bekommen, wie du auf dieser funktionierst.
  • Es entfällt die Anreisezeit zu mir oder meine zu dir. Es besteht keine Notwendigkeit einer Terminvereinbarung. Du machst den Test, so wie er in deinen Kalender passt.
  • Du kannst den Test splitten. Das Testprotokoll besteht aus vier wesentlichen Belastungen. Du musst diese nicht an einem Tag machen. Du kannst sie auf verschiedene Tage aufteilen und so besser in deinen Trainingsplan integrieren.
  • Auch als Coach und Trainer bietet mir der Test Vorteile. So kann ich zum Beispiel spontan eine Leistungsdiagnostik mit einem meiner Athleten durchführen, wenn wir einen Trainingsplan neu abstimmen wollen, ein Rennen nicht gut lief oder wir einen Leistungssprung vermutet. Keine langwierige Terminvereinbarung notwendig, sondern ASAP testen.

Wie kommst du zu so einer Leistungsdiagnostik?

Ich habe für den PPD eine spezielle Seite für dich eingerichtet, die findest du hier: https://moe-training.com/leistungsdiagnostik-power-performance-decoder/

Über die Seite kommst du zu einem Onlineshop, in dem du deinen Test buchen kannst. Du erhältst per Email direkt die Testanweisungen und das Protokoll (inklusive vorgefertigtes Zwift Workout). Den Test führst du dann durch, sobald es dir passt und schickst mir deine Daten. Im Anschluss erhältst du von mir die Ergebnisse und – wenn gewünscht – einen Beratungstermin.

Du kannst natürlich auch gern vorher mit mir Kontakt aufnehmen und wir klären alle deine möglichen Fragen im Voraus.

Ist der Test genau?

INSCYD gibt an, dass die Fehlerraten des PPD gleichauf mit denen von Laktattests und Spiroergometrie sind, in manchen Fällen sogar deutlich besser.

Der PPD in der Tri-Mag

In einer von Deutschlands bekanntesten Triathlonmagazinen – genauer auf dessen Webveröffentlichung – gab es bereites einen ausführlichen Artikel über die Methode. Den möchte ich dir als Informationsquelle natürlich nicht vorenthalten!


1 Kommentar

PPD Running - Patrick Harms · 30. April 2021 um 15:22

[…] Vorteile des Remote Testings habe ich in einem älteren Beitrag schon einmal diskutiert. Werft gerne einen Blick […]

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